Projekt Linthal 2015
9 Sep
Pumpspeicherkraftwerk Limmern im Schweizer Kanton Glarus
Das Projekt Linthal 2015 ist momentan eines der größten Bauvorhaben der Schweizer Energiewirtschaft. Herzstück ist das unterirdisch angelegte Pumpspeicherkraftwerk Limmern, das Wasser aus dem 1.800 m hoch gelegenen Limmernsee in den gut 600 m höher gelegenen Muttsee pumpen und bei Bedarf Strom daraus erzeugen wird. Das neue Werk mit einer Pump- und Turbinenleistung von je 1.000 MW wird die Leistung der Kraftwerke Linth-Limmern von heute rund 480 MW auf 1480 MW erhöhen.
Bauherr ist die Kraftwerke Linth-Limmern AG, eine Kraftwerkgesellschaft in Linthal im Glarner Hinterland. Die mit der Bauausführung beauftragte ARGE setzt sich zusammen aus der Marti Tunnelbau AG, Moosseedorf, der Marti AG, Zürich, der Marti Technik AG, Moosseedorf und der Toneatti AG, Bilten.
Die Bausumme beläuft sich auf etwa 700 Mio. Schweizer Franken. Nach ca. 7 Jahren Bauzeit soll das Projekt 2016 fertig gestellt werden. Das Kraftwerk wird ab 2018 schrittweise in Betrieb genommen. Das Baulos A2, für welches die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Kraftwerk Limmern verantwortlich zeichnet, umfasst mehrere Hauptelemente und somit Baustellen in verschiedenen Höhenlagen:
– Bau einer Maschinenkaverne in 1.700 m (150 m lang, 30 m breit und 53 m hoch) für die Pumpturbinen
– Bau der Transformatorenkaverne (130 m lang, 20 m breit und 25 m hoch)
– Erhöhung des Staudammes am Muttsee in 2.474 m. Das Nutzvolumen des Speichersees betrug vorher 9 Mio. m³, nach der Fertigstellung 25 Mio. m³.
– Bau der Druckstollen
Die neue Kavernenzentrale liegt am Fuß der heutigen Staumauer des Limmernsees auf ca. 1.700 m und rund 600 m im Berginnern. Sie besteht aus einer Maschinen- und einer Transformatorenkaverne. Zwei parallel geführte Druckleitungen verbinden den Muttsee mit der Zentrale und zwei rund 500 m lange Unterwasserstollen die Zentrale mit dem Limmernsee. Der Zugang zur Kaverne wird von Tierfehd aus über einen neuen, etwa 4 km langen Zugangsstollen sichergestellt, der mit einer Standseilbahn ausgerüstet wird.
Ressourcenschonender Kreislauf: Aus Ausbruch wird Rohmaterial für Beton
Zwei leistungsstarke Kiesaufbereitungsanlagen an unterschiedlichen Standorten verarbeiten die riesigen Mengen Ausbruchmaterial für die eigene Betonproduktion. Die Trocken-aufbereitungsanlage auf der Muttenalp produzierte die benötigten Gesteinskörnungen für den den Massenbeton für die Staumauer, die Nassaufbereitungsanlage im Ochsentäfeli für alle weiteren Betone (z.B. die Pumpbetone).
Hochalpine Herausforderungen
Die besondere Lage der Baustelle inmitten der Glarner Alpen stellt eine Herausforderung jenseits der gewohnten Maßstäbe dar.
Geologie:
Die Bauarbeiten finden zum großen Teil untertage statt, in komplex zusammengesetztem Gestein. Weitgehend handelt es sich um Quintnerkalk, der während der Alpenbildung mehrfach zerbrochen, verschoben und verfaltet wurde. Zwei grosse Bruchzonen, mehrere Scherzonen und sekundäre Aufschiebungen sowie ein gut entwickeltes Karstgrund-wassersystem erschweren den Untertagebau.
Klima:
Der Bauplatz auf der 2.500 m hoch gelegenen Muttenalp ist den im Hochgebirge üblichen, widrigen Wetterbedingungen mit starken Winden, eisigen Temperaturen und Schnee bis tief in den Frühling ausgesetzt. Keine einfache Situation für die Mitarbeitenden vor Ort!
Transport:
Zwischen dem Talboden in der Gemeinde Linthal, wo das Projekt koordiniert wird, und der Muttenalp liegt ein Höhenunterschied von 1.700 m. Um diese Distanz zu überwinden, sind zwei Bauseilbahnen mit einer Nutzlast von 25 Tonnen eingerichtet worden, die nach Projektende wieder zurückgebaut werden.
Die Schweizer Energiestrategie 2050
Die Schweizer Energiestrategie setzt auf eine konsequente Optimierung der Energieeffizienz und eine Erhöhung des Anteils einheimischer erneuerbarer Energien, wie Wasserkraft und Sonnenenergie. Bis zum Jahr 2050 soll sie umgesetzt werden bei gleichzeitigem Atomausstieg und dem Abbau von Energiezukäufen – so sieht es ein Gesetzesvorschlag des Bundesrates aus dem Jahr 2013 vor.
Der Zubau an Elektrizität aus Pumpspeicherkraft beispielsweise soll bis zum Jahr 2050 7,5 Terrawattstunden (TWh) betragen. Momentan werden drei bestehende Pumpspeicherkraftwerke (PSW) gebaut. Darunter ist Nant de Drance/Emosson im Kanton Wallis die größte Anlage.
Putzmeister Maschinen:
Zwei MX 32-4 in Maschinenkaverne als Satellitensystem (3 x Rohrsäule, MX Mast wird entsprechend der Anforderung versetzt)
BSA 2107 HPE mit Trichtererhöhung unter Mischanlage förderte Beton von der untertägigen Betonmischanlage zu den beiden MX 32-4 in der Maschinenkaverne und verfüllte den Startschacht der TBM (Tunnelbohrmaschine). 4.000 – 5.000 m³ Beton wurden über eine Distanz von 400 – 450 m Länge gefördert (110 bar Förderdruck bei 45 m³/h Fördermenge)
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