Deutschland, ein Mieterland – warum eigentlich?

13 Jul

Pressemeldung der Firma BBT GmbH

Die Wohneigentumsquote liegt in Deutschland bei nur 52 Prozent. Damit rangiert das Land im europäischen Vergleich auf dem vorletzten Platz. Doch ein Wandel ist im Gange.

Niedrige Kreditzinsen, mangelnde Anlagealternativen, Urbanisierung: Viele Gründe sprechen für einen Immobilienkauf – und das nicht erst in jüngster Zeit. Zwar hat lediglich die Schweiz mit 44 Prozent eine noch geringere Eigentumsquote als Deutschland, doch hierzulande zeichnet sich ein Bergauf-Trend ab. Im Jahr 2004 lag die Eigentumsquote in Deutschland nämlich erst bei 41 Prozent. Dennoch stellt sich die Frage, warum das Mieten bei uns so beliebt ist. 

Die historische Entwicklung des deutschen Mietwohnungsmarktes

Im Folgenden wird ein Überblick über die historische Entwicklung des Mietwohnungsmarkts in Deutschland gegeben, dessen Ursprung auf die Zeit der 1930 und 1940er Jahre zurückzuführen ist.

Im Mai 1945 waren nahezu 20 % aller Häuser, das entsprach ca. 2,25 Millionen Gebäude, zerstört. Weitere 2 Million waren beschädigt und nicht mehr bewohnbar. Eine Erhebung des Jahres 1946 belegt, dass allein in Westdeutschland 4,5 Millionen Wohnungen benötigt wurden, um den Bedarf zu decken. 

Erschwerend kam hinzu, dass die Wirtschaft am Boden, Finanzierungsmöglichkeiten gleich null und das Bargeld als Tauschmittel praktisch wertlos waren. All diese Umstände bedingten die Notwendigkeit zur Bildung eines Regierungsprogrammes.

Unmittelbar nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949 brachte die westdeutsche Regierung unter der Leitung von West Deutschlands erstem Wohnbauminister Eberhard Wildermuth ihr erstes Wohnraumgesetz auf den Weg.  Es sah vor, den Bau von Wohnhäusern anzukurbeln, die für „die breite Schicht der Bevölkerung“ (II. WoBauG) in Bezug auf die allgemeinen Ansprüche, Wohnungsgröße und der Höhe der Miete geeignet waren. Ein wichtiger Nebeneffekt war die gleichzeitige Senkung der hohen Arbeitslosenquote durch Schaffung neuer Arbeitsplätze im Baugewerbe.

Der Wohnungsbau boomte. Begünstigt durch eine Kombination aus Subventionen und großzügigen Steuerbegünstigungen hatte sich der Wohnungsrückstand im Jahr 1956 um nahezu die Hälfte reduziert.

Die Mehrheit der neu geschaffenen Wohnungen wurde allerdings gemietet. Kaufinteressenten gab es kaum, da der deutsche Hypothekenmarkt äußerst schwach war und Banken für Darlehen zum Teil erhebliche Anzahlungen forderten. Dies konnten sich damals nur wenige Deutsche leisten. 

Andere Länder, andere Entwicklungen 

Deutschland war aber nicht das einzige Land, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg Wohnungsnot herrschte. Großbritannien hatte ähnliche Probleme und ähnliche Lösungen. Dennoch blieben die Briten keine Mieter. Die Eigentumsquote liegt hier heute bei 65 Prozent, also um zwölf Prozent höher als in Deutschland.

Warum also ist Mieten in Deutschland so populär?

Michael Voigtländer, Immobilienökonom am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, sagte: „In anderen Ländern hat Wohneigentum einen anderen Stellenwert. In Deutschland ist man als Mieter zufrieden – und eher vorsichtiger, was den Hauskauf angeht.“

Weitere Gründe: 

  • Ein wesentlicher Faktor sind die verhältnismäßig geringen Mieten hierzulande.
  • Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist der Mietmarkt in Deutschland stärker reglementiert. Diese Regulierungen sind sehr mieterfreundlich.
  • Die deutsche Mietfreudigkeit resultiert auch aus der geringen Förderung von Eigenheimen. Zwar gab es die Eigenheimförderung zwischen 1996 und 2006, aber anders als etwa in Spanien oder Irland sind in Deutschland unter anderem die Zinsen für die Bankkredite steuerlich nicht absetzbar.

Ist das deutsche Wohnmodell besser?

Nein, es ist einfach etwas anders. Die Deutschen haben aufgrund eines relativ stabilen Wohnungsmarktes weniger Grund, Wohneigentum zu erwerben, und der Mietwohnungsmarkt stellt(e bislang) stets eine Alternative dar.

Die Prognose

Betrachtet man die eingangs aufgezeigte Entwicklung der Eigentumsquote und den rasanten Mietpreisanstieg, vor allem in Ballungsräumen, dürfte sich Deutschland in nicht allzu ferner Zukunft zumindest im europäischen Mittelfeld wiederfinden. 



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