Wohnungsmärkte in NRW: Der Standort Oberhausen
12 Mai
In unserer Serie „Wohnungsmärkte in Nordrhein-Westfalen“ werfen wir diesmal einen Blick auf die Stadt Oberhausen.
Lage und Bevölkerung
Die kreisfreie Stadt Oberhausen liegt im westlichen Ruhrgebiet zwischen den deutlich größeren Städten Essen und Duisburg. Sie hat drei historisch gewachsene Zentren – Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld – und eine „Neue Mitte“.
In den letzten 50 Jahren ist die Bevölkerungszahl kontinuierlich auf rund 210.000 Einwohner gesunken, nicht zuletzt aufgrund des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Dieser fand auch überregionale Beachtung als im Jahr 1996 in Oberhausen das Einkaufszentrum CentrO eröffnete, das den Startschuss für den Gewerbe-, Freizeit- und Kulturstandort „Neue Mitte“ bedeutete.
Wirtschaft und Bildung
Mit der Neuorientierung auf Shopping, Freizeit und Kultur hat sich Oberhausen eine Perspektive nach dem Niedergang der Montanindustrie geschaffen. Neben neuen Arbeitsplatzangeboten profitiert die Stadt vom überregionalen Tagestourismus. Dennoch liegt die Arbeitslosigkeit seit Jahren relativ konstant bei etwa 12 %. Gründe sind unter anderem qualifikationsbedingte Langzeitarbeitslosigkeit und ein unzureichendes Lehrstellenangebot. Kennzeichnend für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist die unter dem Bundesdurchschnitt liegende Kaufkraft (90 Prozent).
Immobilienmarkt
Die Angebotsmieten lagen laut LEG-Wohnungsmarktreport im Jahr 2013 in einer Bandbreite von 4,20 bis 7,58 €/m². Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 0,7 % für einfachen und 3,3 % für hochwertigen Wohnraum. Im Zeitraum 2009 bis 2013 konnten jedoch keine nennenswerten Preissteigerungen festgestellt werden. Aktuell liegen die durchschnittlichen Angebotsmieten gemäß Immobilienscout bei 6,00 €/m² für den Stadtteil Sterkrade-Mitte. Der Leerstand beträgt rund 4 %.
Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes „Oberhausen 2020“ werden die demografischen und kulturellen Veränderungen erfasst und stadtteilbezogene Entwicklungspläne aufgestellt. Die Einzelansätze werden zu einem Gesamtkonzept zusammengeführt, das eine familienfreundliche Stadt zum Ziel hat.
Auch das Parkstadt-Konzept aus den 1920er Jahren wird darin aufgegriffen. Parks, öffentliche Plätze und Spielplätze wurden bereits neu gestaltet. Ergänzend sollen nun die stark verdichteten und versiegelten Zentren Oberhausens vor Lärm geschützt und optisch aufgewertet werden.
Perspektiven
Die Einwohnerzahl von Oberhausen wird sich nach Einschätzung der Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung bis 2030 gegenüber 2014 um rund 5 % weiter verringern. Dabei zeigt sich auch hier der allgemeine Trend zur Verkleinerung der Haushalte: Im gleichen Zeitraum wird eine Verringerung der Haushaltsanzahl um lediglich 0,7 % erwartet.
Betrachtet man die prognostizierte Entwicklung der Altersstruktur von 2014 zu 2030, nimmt neben Kindern und Jugendlichen insbesondere der Anteil der 40- bis 65-Jährigen stetig ab. Der Anteil der Personen im Rentenalter steigt hingegen um etwa 22 %, liegt damit aber etwas unter Niveau des gesamten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
In der Gesamtbetrachtung attestiert der Prognos-Zukunftsatlas 2013 dem Standort Oberhausen hohe Zukunftsrisiken (Platz 374 von 402 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands). Erfolgsentscheidend für die Wohnungswirtschaft ist daher die Übertragung der demografischen und wirtschaftlichen Veränderungen in die Struktur, Ausstattung und Qualität des örtlichen Wohnungsangebotes.
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